Am 25. Juni 2025 sind bei einem verheerenden Brand in einem Bio-Legehennenbetrieb bei Bad
Fallingbostel mehr als 14.000 Hühner qualvoll verendet. Die Tiere hatten keine Chance, sich
aus dem brennenden Stall zu retten – es gab weder effektive Brandschutzanlagen noch ein
Rettungskonzept. Das Tierschutznetzwerk „Kräfte bündeln“ spricht von einem systematischen
Staats- und Politikversagen – und fordert umgehende Konsequenzen.
„Diese Tiere starben nicht durch ein tragisches Unglück, sondern durch strukturelles
Wegsehen. Wenn Zehntausende Tiere in einem einzigen Gebäude gehalten werden, ohne
gesetzlich vorgeschriebene Brandschutzmaßnahmen, ist das ein ethischer und politischer
Skandal,“ sagt Dr. Claudia Preuß-Ueberschär, Sprecherin des Tierschutznetzwerks Kräfte
bündeln.
Ein zentraler Kritikpunkt: Die Bundesregierung führt keine Datenerhebung zu Stallbränden und
deren Folgen. In ihrer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage heißt es:
„Nach Kenntnis der Bundesregierung werden die erfragten Informationen zu Brandfällen in
Tierhaltungen oder zur Anzahl der dabei getöteten oder verletzten Tiere statistisch nicht
erfasst.“
Dr. Claudia Preuß-Ueberschär kommentiert:

„Wenn Tierleben in großer Zahl verloren gehen – und der Staat schweigt -, dann ist das ein
Offenbarungseid. Ohne Erfassung gibt es keine Erkenntnis, und ohne Erkenntnis keine
Maßnahmen.“

Viele Brände entstehen durch technische Defekte, mangelnde Wartung und fehlende Melde-
oder Löschsysteme. Der jüngste Vorfall sei nur die Spitze eines Eisbergs.

Obwohl es sich bei dem betroffenen Betrieb um einen Biostall handelte, war der Brandschutz
offenbar genauso unzureichend wie in vielen konventionellen Anlagen. Das Netzwerk warnt
daher vor falscher Sicherheit durch Siegel, die keine baulichen Standards vorschreiben.
Folgende Sofortmaßnahmen gegenüber den Stallanlagen müssen umgehend umgesetzt
werden, um das Wohl der Tiere sicherzustellen:

1. Verbindlicher Brandschutz in allen Tierhaltungsanlagen
– inklusive Rauchmelder, Sprinkleranlagen und Evakuierungskonzepte.

2. Begrenzung der Tieranzahl pro Gebäude
– um im Ernstfall Leben retten zu können.

3. Öffentliches Brandregister & Transparenzpflicht
– Bürger:innen und Verbraucher:innen haben ein Recht auf Information.

4. Unabhängige und unangekündigte Kontrollen
– flächendeckend und effektiv.

„Wir bleiben dran!“ ist die Botschaft aller im Tierschutznetzwerk vertretenen NGO`s und
Einzelpersonen.

Die Pressemitteilung im PDF-Format ist hier abrufbar.